Didaktische Hinweise

Idee und Ziel

Für Schulklassen wurden im Kanton Bern archäologische Standorte mit exemplarischem Charakter didaktisch erschlossen: Zu jedem Ort gibt es Unterrichtsmaterialien, welche die Fundorte mehrperspektivisch beleuchten und die Lehrkräfte bei einer Exkursion unterstützen. Die Unterrichtsmaterialien werden ausschliesslich online auf einer Website zur Verfügung gestellt und können kostenlos mit Computer und Smartphone genutzt und heruntergeladen werden. Aktuell stehen fünf Standorte zur Auswahl. Weitere Standorte sind in Planung.

Didaktische Überlegungen

Das didaktische Vorgehen basiert auf dem Prozessmodell von Matthis, Favre und Keller (Zürich 2018), welches einen kompetenzorientierten Ansatz verfolgt und sich zur Vermittlung an archäologischen Stätten eignet. Das Modell wurde mit spezifischen Aufträgen und Handlungsempfehlungen an die jeweiligen Fundstellen angepasst und mit praxistauglichen Materialien und Hinweisen erweitert. Die Exkursionsvorschläge sind jeweils zeitlich auf zwei Stunden beschränkt, die Aufträge werden für die Bearbeitung in kleinen Gruppen (von 3–4 Schülerinnen und Schülern) konzipiert. Die Unterrichtsvorschläge gehen davon aus, dass die Schülerinnen und Schüler grob wissen, was sich an der archäologischen Stätte befunden hat (etwa Tempel, Grabhügel).

Prozessmodell (S. 4–10) von Mathis, Favre und Keller

Grundsätze zu Exkursionen

  • Im Zentrum steht die persönliche Begegnung mit dem originalen Objekt.
  • Aus etwas scheinbar Unbedeutendem entwickelt sich etwas Spannendes.
  • Exkursionen knüpfen an den persönlichen Erfahrungs- und Wissensschatz an.
  • Das gemeinsame sowie das individuelle Tun vertiefen das Erlebte.
  • Sinnliches Erleben kann neugierig machen, sich in Fachwissen zu vertiefen.
  • Exkursionen ermuntern, weitere Zugänge zum betreffenden Thema für sich selber zu suchen und zu erschliessen.

Lehrplanbezug

Die Aufträge entsprechen den Vorgaben des Lehrplans 21 und bieten die Möglichkeit, mit Schülerinnen und Schülern des 2. Zyklus (3.–6. Klasse) an folgenden Kompetenzen zu arbeiten:

Schülerinnen und Schüler können …

  • Veränderungen in Räumen erkennen, über Folgen von Veränderungen und die künftige Gestaltung und Entwicklung nachdenken (NMG.8.3),
  • sich in ihrer näheren und weiteren Umgebung orientieren, sich sicher bewegen und dabei Orientierungsmittel nutzen und anwenden (NMG.8.5),
  • Zeitbegriffe aufbauen und korrekt verwenden, Zeit als Konzept verstehen und den Zeitstrahl nutzen (NMG.9.1),
  • Dauer und Wandel bei sich, in der eigenen Lebenswelt und Umgebung erschliessen (NMG.9.2),
  • verstehen, wie Geschichte aus Vergangenheit rekonstruiert wird und dass mit Geschichte Gegenwart entsteht. (NMG.9.3).

Ausrüstung

Folgende Ausrüstung ist mitzubringen:

  • vorbereitete Materialien und Hilfsmittel, laminierte Bilder
  • Schreibzeug, Handy oder Fotoapparat
  • gutes Schuhwerk und Rucksack
  • Sonnenschutz und/oder Regenschutz
  • Getränk und Snack
  • Erste-Hilfe-Set

Ergänzende Materialien

In der Mediothek der PHBern können Anschauungsmaterialien mit originalen Fundstücken und Repliken aus drei Epochen ausgeliehen werden:

Weiter stehen folgende IdeenSets mit online verfügbaren Materialien zur Verfügung:

Folgende drei Kurzfilme bieten einen Einblick in die Arbeit des Archäologischen Dienstes des Kantons Bern:

Der Lernort Steinzeit in Oberwangen ermöglicht die Auseinandersetzung mit der Lebensweise der Menschen in der Altsteinzeit. Das Angebot ist öffentlich zugänglich und kann auch im Rahmen eines Workshops mit Schulklassen besucht werden.